суббота, 18 октября 2014 г.

Oldenburgisches Dragoner-Regiment Nr.19


Oldenburgisches Dragoner-Regiment Nr.19




Geschichte

Ehemaliges Kasino des Oldenburgischen Dragoner-Regiments Nr. 19, gegenwärtig Jochen-Klepper-Haus der Kirchengemeinde Oldenburg-Osternburg
Am 26. April 1849 (Stiftungstag des Regiments) erließ Großherzog Paul Friedrich August von Oldenburg die Order zur Aufstellung eines Reiterregiments zu vier Eskadronen, das den Namen Großherzoglich Oldenburgisches Reiter-Regiment erhielt. Tatsächlich besaß der Verband aus Kostengründen nur drei Eskadronen. Die ersten 200 Rekruten wurden am 1./2. Mai 1849 eingestellt. Das Regiment gehörte als Teil des oldenburgischen Kontingents zur III. Oldenburgisch-Hanseatischen Brigade der 2. Division des X. Armeekorps desBundesheeres und war in Oldenburg stationiert.
Da zunächst keine geeignete Liegenschaft zur Verfügung stand, musste das Regiment vorerst in einer Infanteriekaserne untergebracht werden. Die Pferde wurden während dieser Zeit in Privatställen vor dem Heiligengeisttor in Oldenburg eingestellt. Erst am 1. Mai 1859 konnte das Regiment die neue Kavalleriekaserne in Osternburg beziehen. Hier war es bis zur Auflösung 1919 untergebracht.
Die später als Dragoner-Kaserne bezeichnete Unterkunft wurde weiter von der Reichswehr, der Wehrmacht (Artillerie-Regiment 58) und ab 1964 von der Bundeswehr genutzt und ab dem 23. Juni 1980 abgerissen. An ihrer Stelle wurde bis September 1986 ein Gebäude für die Bundeswehrverwaltung errichtet, in dem bis 2012 das Kreiswehrersatzamt Oldenburg untergebracht war. Aktuell (2014) befindet sich in dem Gebäude eine Dienststelle des Verpflegungsamts der Bundeswehr sowie das Bundeswehrdienstleistungszentrum Oldenburg.
Nach dem Deutschen Krieg wurde das Regiment infolge der Militärkonvention vom 15. Juli 1867 in die Preußische Armee übernommen und führte ab 1. Oktober 1867 den NamenOldenburgisches Dragoner-Regiment Nr. 19.
Chef des Regiments war der regierende Großherzog von Oldenburg.

Deutscher Krieg

Im Deutschen Krieg war das Regiment als Teil des X. Armeekorps des Bundesheeres der preußischen Main-Armee unter Generalleutnant Edwin von Manteuffel zugeteilt und nahm hier Aufklärungs- und Patrouillendienste wahr. Am 24. Juli war es bei Werbach und Tauberbischofsheim sowie am 27. Juli 1866 bei der Beschießung von Würzburg.
Das Regiment kehrte am 22. September 1866 zusammen mit den anderen Truppenteilen des oldenburgischen Kontingents über Tweelbäke und Osternburg und nach Oldenburg zurück, wo eine mehrtausendköpfige Menschenmenge das Kontingent empfing. Zu Beginn des Feldzugs waren die Offiziere mit Revolvern ausgerüstet worden.

Deutsch-Französischer Krieg

Die Mobilmachung erfolgte am 20. Juli 1870. Sofort wurde ein Zug per Eisenbahn nach Schillig bei Wilhelmshaven transportiert, weil dort eine französische Landung von der Seeseite erwartet wurde. Nach einigen Tagen wurde der Zug zurück beordert. Am 29. Juli verließ das gesamte Regiment Oldenburg in drei Eisenbahnzügen.
Nach dem Waffenstillstand verblieb das Regiment bei der Besatzungsarmee in Frankreich und kehrte am 13. August 1873 in die Friedensgarnison nach Oldenburg zurück.
Die Verluste betrugen:
  • Gefallene: vier Offiziere, 26 Mannschaften,
  • Verwundete: fünf Offiziere, 108 Mannschaften,
  • Gefangene: 17 Mann.

Erster Weltkrieg

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs machte das Regiment am 2. August 1914 mobil, marschierte nach Westen und nahm im gleichen Monat am Vorstoß bis zur Marne teil.
  • September 1914 – Rückzug bis hinter die Aisne, Verlängerung des rechten Flügels der Front (Wettlauf zum Meer)
  • November 1914 – Verlegung an die Ostfront, teils infanteristischer, teils kavalleristischer Einsatz
  • November/Dezember 1914 – Kämpfe bei Lodz, an der Weichsel und am Narew
  • September 1915 – Kämpfe bei Wilna
  • Februar bis Juli 1916 – Kämpfe am Naroczsee und in Wolhynien
  • April 1917 – Kämpfe am Styr-Stochod
  • 27. Mai 1917 – Die 4. Eskadron wird Divisionskavallerie bei der 95. Division und bleibt über das Kriegsende hinaus bis 1919 in der Ukraine. Sie trifft am 26. Januar 1919 wieder in Oldenburg ein.
Der Rest des Regiments wurde an die Westfront verlegt und hier im Ordnungs- und Streifendienst in den rückwärtigen Gebieten bis Kriegsende eingesetzt. Die MG-Eskadron war an die Kampftruppe abgegeben worden.
Nach einer Notiz der Oldenburgischen Volkszeitung vom 2. Oktober 1919 betrugen die Verluste:
  • Offiziere: 6 (von 54 = 11,0 %)
  • Reserveoffiziere: 8 (von 43 = 19,0 %)
  • Mannschaften: 101 (von 1403 = 7,0 %).

Verbleib

Nach dem Waffenstillstand von Compiègne räumte das Regiment bis 14. November 1918 das besetzten Gebietes und trat den Rückmarsch in die Heimat an. Am 28. Dezember 1918 traf es in Oldenburg ein.
Zum Schutz von Stadt und Land Oldenburg bei möglichen Unruhen wurden die noch nicht zur Entlassung gekommenen jüngeren Dragoner zurückgehalten. Aus den Überresten des Regiments wurde am 6. März 1919 das Freikorps Freiwilligen Verband Dragoner 19 gegründet. Es besaß die Stärke einer Eskadron und führte Patrouillen- und Sicherungsdienste in EmdenBraunschweig und im Ruhrgebiet durch. Das Freikorps wurde später dem Reichswehr-Infanterie-Regiment 110 angegliedert, jedoch bereits am 1. Oktober 1919 zum Reiter-Regiment 10 in Lüneburg überstellt. Stationiert blieb die Eskadron in Oldenburg.
Denkmal des Oldenburgischen Dragoner-Regiments Nr. 19
Nach der Niederschlagung von Unruhen in Westfalen wurden die oldenburgischen Reiter in das neu aufgestellte 15. (Preußisches) Reiter-Regiment in Paderborn eingegliedert. DieTradition übernahm in der Reichswehr durch Erlass des Chefs der Heeresleitung General der Infanterie Hans von Seeckt vom 24. August 1921 die Ausbildungs-Eskadron inPaderborn. Im Sommer 1937 wurde die Traditionspflege der 13. und 14. Kompanie des Infanterie-Regiments 16 in Oldenburg übertragen. Schon vorher hatten informelle Beziehungen der Traditionsvereine des Regiments zur 13. MW-Kompanie des Infanterie-Regiments 16 bestanden, die in der Dragoner-Kaserne untergebracht war.

Kommandeure

DienstgradNameDatum
MajorAugust Nolbeck2. Mai 1849 bis 17. Juli 1850
MajorJulius von und zu Egloffstein28. August bis 19. November 1850 (mit der Führung beauftragt)
Major/OberstleutnantJulius von und zu Egloffstein20. November 1850 bis 6. August 1857
Major/Oberstleutnant/OberstOtto August Hermann Beseke20. August 1857 bis 2. April 1867
MajorHieronymus Schotten3. April bis 24. September 1867
MajorErnst Otto von Trotha25. September bis 9. Dezember 1867 (mit der Führung beauftragt)
Major/Oberstleutnant/OberstErnst Otto von Trotha10. Dezember 1867 bis 15. Oktober 1873
Oberstleutnant/OberstOswald Fedor Hugo von Grodzki16. Oktober 1873 bis 12. Juli 1878
MajorKarl Wilhelm Heinrich von Kleist13. Juli bis 11. Oktober 1878 (mit der Führung beauftragt)
Major/Oberstleutnant/OberstKarl Wilhelm Heinrich von Kleist11. Oktober 1878 bis 12. Mai 1886
MajorAlexander von Engel13. Mai bis 11. Juni 1886 (mit der Führung beauftragt)
Major/Oberstleutnant/OberstAlexander von Engel12. Juni 1886 bis 17. November 1890
OberstleutnantLeonhard von und zu Egloffstein18. November 1890 bis 8. April 1891
Oberstleutnant/OberstFriedrich August von Oldenburg9. April 1891 bis 5. August 1892
Oberstleutnant/OberstEric von Witzleben6. August 1892 bis 16. Juni 1897
Major/OberstleutnantLudwig Edgar von Salis-Soglio18. August 1897 bis 20. Januar 1899
MajorFriedrich Hugo von Loos16. Februar 1899 (mit der Führung beauftragt)
N.N.

Uniform

Als oldenburgisches Regiment bis 1867

Die erste Uniform des Regiments, die aber schon Ende 1850 stark verändert wurde, bestand aus einem metallfarbenen stählernen Helm mit einem achteckigen Messingstern, in den in Silber das oldenburgische Staatswappen eingeprägt war. Der Waffenrock war schwarz oder schwarzgrün (sogenanntes Russischgrün) mit hellblauem Kragen und Achselklappen sowie weißen Paspelierungen und Knöpfen. Er besaß außerdem hellblaue Ulanenaufschläge. Das Lederzeug war weiß, die Reithose grau mit blauen Paspelierungen. Der Mantel war ebenfalls grau. Im kleinen Dienst wurde eine sogenannte Dienstjacke getragen, die ebenfalls schwarz war. Die Paspelierung des Waffenrocks wurde noch 1849 von weiß auf hellblau verändert.
Die Bewaffnung bestand aus einem Säbel nach niederländischem Modell und Kolbenpistolen.
Ende 1850 wurde der schwarze Waffenrock durch einen hellblauen mit schwarzem Kragen und Achselklappen ersetzt. Er besaß schwedische Aufschläge. Die Arbeitsjacke wurde durch eine blau (vermutlich blau-weiß) gestreifte Drillichjacke ersetzt. Die Offiziere erhielten zusätzlich einen hellblauen Interimsrock mit schwarzem Samtkragen und Ulanenaufschlägen sowie einer schwarzen Schnürung. Tatsächlich ähnelte der Rock einer Husaren-Attila. Er durfte nur im kleinen Dienst mit Mütze getragen werden.
Am 9. Juli 1864 wurde, wie auch im Infanterie-Regiment, anstelle des Helms die sogenannte Russische Mütze eingeführt. Sie war hellblau und besaß einen schwarzen Lederschirm und eine weiße Sturmkette. Die Mützen bewährten sich allerdings nicht, da sie nicht genügend vor der Witterung und Hiebwaffen schützten. Trotzdem scheinen sie bis zur Einführung der preußischen Dragoneruniform Teil der Montur gewesen zu sein.

Als preußisches Regiment ab 1867

Bis zur Einführung der Dragoneruniform wurden die alten Uniformteile aufgetragen. Diese Übergangszeit betrug offenbar mindestens zwei Jahre.
Die Dragoner trugen einen kornblumenblauen Waffenrock und eine anthrazitfarbene Hose. Der Waffenrock war mit schwedischen Aufschlägen ausgestattet. Auf den weißen Schulterstücken der Mannschaften und Unteroffiziere befand sich ein rotes A mit Krone, auf den Epauletten waren diese Abzeichen in Tombak ausgeführt.
Die sogenannte Abzeichenfarbe des Regiments war schwarz. Von dieser Farbe waren die Ärmelaufschläge, der Stehkragen, die Epaulettenfelder und Passanten. Die Paspelierung des Kragens war ponceaurot. Die Knöpfe und Beschläge waren aus Neusilber. Von der linken Schulter zur rechten Hüfte lief ein weißes Bandelier mit schwarzer Kartusche. Der Helm war mit dem preußischen Dragoneradler versehen, auf den ein Gardestern aus Tombak mit dem Oldenburgischen Wappen aufgelegt war. Die Landeskokarde war blau mit einem roten Kreuz, die Lanzenflagge der Mannschaften rot-blau.
Bereits mit A.K.O. vom 14. Februar 1907 befohlen und ab 1909/10 schrittweise eingeführt, wurde anlässlich des Kaisermanövers 1913 die bunte Uniform erstmals durch die feldgraue Felddienstuniform (M 1910) ersetzt. Das Lederzeug und die Stiefel waren naturbraun, der Helm wurde durch einen schilffarbig genannten Stoffüberzug bedeckt. Das Bandelier und die Kartusche wurden zu dieser Uniform nicht mehr angelegt.

Erinnerungskultur

Denkmal des Regiments für die Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges, gleichzeitig der Gefallenen der Gemeinde Osternburg und der Bauernschaft Tweelbäke Wunderburgstraße
Skulptur von Richard Heß„Fragment eines Reiterdenkmals“, 1990, auf dem Gelände der ehem. Dragoner-Kaserne in OL-Osternburg, Bremer Str.[1]
Für die Gefallenen des Regiments existieren zwei Denkmäler. Das um 1875 geschaffene Denkmal zur Erinnerung an den Deutsch-Französischen Krieg befand sich bis 1960 an der Bremer Straße/Einmündung Ulmenstraße und wurde anschließend an seinen heutigen Standort im Wunderburgpark versetzt.
Das Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs wurde 1921 eingeweiht. Es befindet sich auf einem Grundstück der Evangelischen Kirchengemeinde Osternburgs an der Cloppenburger Straße/Bremer Straße.
1990 wurde auf dem Gelände die Skulptur „Fragment eines Reiterdenkmals“ von Richard Heß aufgestellt, die vermutlich an das ehemalige Dragoner-Regiment erinnern soll. An der Skulptur befindet sich kein Hinweis auf ihren Namen, das Aufstellungsdatum oder den Künstler. Sie besteht aus Bronze und steht auf einem Betonsockel mit Bockhorner Klinkern.

Literatur

  • Louis von WeltzienMilitairische Studien aus Oldenburgs Vorzeit und Geschichte des Oldenburgischen Contingents. Oldenburg 1858.
  • Georg Friedrich Max Gottlieb Eduard Schweppe: Geschichte des oldenburgischen Dragoner-Regiments Nummer 19, ehemalig großherzoglich oldenburgischen Reiter-Regiments.Berlin 1878.
  • Georg Friedrich Max Gottlieb Eduard Schweppe (bis 1878), Freiherr von und zu Egloffstein (fortgeführt): Stalling, Oldenburg 1899, abgerufen am 5. Dezember 2013.
  • August Tecklenburg: Die Hannoveraner, Braunschweiger und Oldenburger im Kriege gegen Frankreich 1870-71. Ein Kriegs- und Ehrenbuch des X. Armeekorps und ein Volksbuch für Niedersachsen und Ostfriesland. Hannover 1908.
  • Kriegsverluste der Oldenburger Regimenter, in: Oldenburgische Volkszeitung vom 2. Oktober 1919, S. 3
  • Hugo F.W. Schulz: Die Preußischen Kavallerie-Regimenter 1913/1914. Weltbild Verlag 1992.
  • Jürgen KrausDie deutsche Armee im Ersten Weltkrieg. Uniformierung und Ausrüstung. Verlag Militaria. Wien 2004.
  • Udo Elerd (Hg.): Von der Bürgerwehr zur Bundeswehr. Zur Geschichte der Garnison und des Militärs in der Stadt Oldenburg. Mit Beiträgen von Cord Eberspächer, Udo Elerd, Herbert Hedderich, Jürgen Steenken, Joachim Tautz, Gerhard Wiechmann, Oldenburg 2006.
  • Franz Döring von Gottberg: Das Oldenburgische Dragoner-Regiment Nr. 19 im Weltkriege. Mit einem Anhang Das Reserve-Dragoner-Regiment Nr. 6. Oldenburg 1937.
  • Adolf von Wense: Das Oldenburgische Dragoner-Regiment Nr. 189 im Großen Kriege 1914-1918. Oldenburg 1922.
  • Frank Langer: Die Uniformierung und Ausrüstung des Oldenburgischen Truppenkorps 1813-1867. Schortens 2009.
  • Robert Thoms, Stefan Pochanke: Handbuch zur Geschichte der deutschen Freikorps. o.O. (Bad Soden-Salmünster, MTV-Verlag GmbH) 2001, ISBN 3-934507-03-4. S. 118.
  • o.V.: 90. Wiederkehr des Gründungstages des ehem. Oldenburgischen Dragoner-Regiments Nr. 19 1849-1939. Oldenburg (Gerhard Stalling) o.J. (1939).
  • Matthias Schachtschneider: Osternburg. Ein Ort mit vielen Gesichtern. 2. Aufl. Oldenburg (Isensee) 2001. ISBN 3-89598-655-0 .
  • Stadt Oldenburg (Hg.): Oldenburg 1914-1918. Ein Quellenband zur Alltags-, Sozial-, Militär- und Mentalitätsgeschichte der Stadt Oldenburg im Ersten Weltkrieg.(Veröffentlichungen des Stadtarchivs Oldenburg Bd. 7), Oldenburg (Isensee) 2014. ISBN 978-3-7308-1080-4.
  • Burkhard Koop: Die Tätigkeit der in Oldenburg aufgestellten Brigaden, Regimenter, Bataillone, Batterien, Abteilungen und Munitionskolonnen im Weltkriege 1914-1918, Oldenburg (Selbstverlag) 2014.
  • Heinz Arndt: Hier hatten Reiter ihre Heimat. Vor 35 Jahren wurde 120 Jahre alte Kaserne abgerissen, in: Nordwest-Zeitung vom 29. Januar 2015, S. 39.
Die archivalische Überlieferung befindet sich im Niedersächsischen Staatsarchiv Oldenburg, Bestand erw 150 (Altbestand 276-3).

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